
Das Kernthema auch im Jahr 2023 dürfte das Inflationsgespenst bleiben, denn noch darf man es nicht als „erfolgreich verjagt“ bezeichnen. Noch könnte es ein wenig andauern, bis die Inflationsraten auf 12-Monatsbasis (Kerninflation - ex-Energie und ex-Lebensmittel) in den USA unter das Niveau des gegenwärtigen Leitzinsbandes von 4,50 bis 4,75 Prozent absinkt. Im zweiten Quartal könnte dies jedoch schon gelingen und dann wäre sie endlich mal wieder erreicht, die sogenannte „Break-even“-Marke – die Rede ist vom Ende der negativen Realrendite in den USA.
In Bezug auf die Eurozone ist das nicht ganz so einfach. Selbst die großen Blockstaaten Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien haben ganz unterschiedliche Inflationsprognosen. Spanien könnte sogar wesentlich schneller von den hohen Inflationsraten in sanftere Gefilde zurückfinden. Für die Eurozone insgesamt dürfte es jedoch im Vergleich zu den USA länger andauern, bis man davon sprechen kann, die Inflation mit den höheren Leitzinsen ansatzweise in den Griff bekommt – dafür hat die EZB nun auch mal zu viel Zeit verstreichen lassen. Man kann demnach konstatieren, dass die negativen Realrenditen innerhalb der Eurozone im direkten Vergleich mit den USA zeitlich noch länger zu ertragen wären. Aufgrund der höheren Zinserwartungen für den Euroraum könnte dieses Problem jedoch bis in das dritte Quartal 2023 als ausgebügelt beschrieben werden, wenn nicht wieder neue Unwägbarkeiten und Herausforderungen auf die Agenda der Zentralbank rücken.
Die Zinsschere zwischen den USA und der Eurozone dürfte sich demnach in den nächsten beiden Quartalen weiter zu Gunsten des Euros etwas weiter schließen lassen. Dies könnte man auf absehbare Zeit auch am Anleihemarkt vermehrt ablesen. Die Spreads zwischen den 10-year-Treasuries (US-Staatsanleihen mit zehnjähriger Laufzeit) und den 10-year-Bunds (Bundesanleihen mit zehnjähriger Laufzeit) könnte sich in den nächsten Quartalen leicht verengen. Ein zusätzlicher Faktor, den man auch beim Währungspaar EUR/USD mit in die Bewertung aufzunehmen hätte.
Fed-Chef Powell sprach gestern bei einem Event des „Economic Club of Washington“ von weiteren Zinsanhebungen. Am Terminmarkt geht man von Zinserhöhungen am 22. März und 03. Mai von jeweils 25 Basispunkten aus. Das Leitzinsband läge dann bereit bei 5,00 bis 5,25 Prozent. Dies könnte dann auch der Terminalzinsbereich gewesen sein.
EUR/USD - der Blick in den Chart
Die vorliegende Analyse basiert auf einem Tageschart. Um die Ziele der Bullen und Bären näher definieren zu können, wäre auf eine Fibonacci-Analyse abzustellen. Die jeweiligen Fibonacci-Retracements und Fibonacci-Projektionen können mit der webbasierten Handelsplattform „ActivTrader“ erzeugt werden und könnten dann zur Ableitung für die Ziele zur Ober- und Unterseite herangezogen werden.
Ausgehend vom Kursverlauf vom Mehrjahreshoch des 06. Januar 2021 von 1,23490 bis zum Mehrjahrestief des 28. September 2022 von 0,95351, wären die nächsten Widerstände bei den Marken von 1,09421 (0.50%), 1,12741 (0.618%) und 1,16849 (0.764%) zu ermitteln. Die Unterstützungen kämen bei den Marken zur Unterseite von 1,0610 (0.382%), 1,01992 (0.236%) und 0,95351 (0.00%) in Betracht. Dem Chartbild wurden obendrein die beiden EMAs (EMA100 in blauer Farbe und EMA200 in roter Farbe) hinzugefügt. Zur Oberseite wäre ein Kurszielbereich bei der 0.618prozentigen Fibonacci-Marke von 1,12741 zu suchen. Zur Unterseite wäre ein Test des 0.236prozentigen Fibonacci-Retracements von 1,01992 möglich. Der Relative Strength-Index (RSI) befand sich zum Zeitpunkt dieser Analyse mit rund 43 Punkten noch im neutralen Bereich.
Mittels der jüngsten Chartmarken der Bewegung vom letzten Zwischenhoch des 02. Februar 2023 von 1,10328 bis zum Verlaufstief des 07. Februar 2023 von 1,06687, wären die Widerstände von 1,08937/1,09469/1,10328/1,11187/1,11719 und 1,12578 hervorzuheben. Auf diese Weise fänden sich zumindest „Cluster“ bei den Kursbereichen zur Oberseite von 1,09421 bis 1,09469 bzw. 1,12578 bis 1,12741.

Quelle: ActivTrader
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