
Der Preis für ein Fass Rohöl der Sorte Brent hatte Mitte Januar beinahe den Hochpunkt der letzten Erholungswelle erreicht und fiel in den letzten beiden Wochen wieder sichtlich zurück – der Rückgang betrug immerhin zwischenzeitlich über neun US-Dollar. Vor allem in den letzten beiden Tagen ging es im Zuge eines sich erholenden US-Dollars nochmals bergab. Eine für Rohstoffe nicht ungewöhnliche Situation und damit eine recht typische Korrelation zwischen dem Greenback und Rohöl.
Wie könnte sich der Preis für Rohöl in den nächsten Wochen und Monaten entwickeln?
Chinas Konjunkturpfad wäre in Bezug auf die weitere Preisentwicklung von Rohöl wohl nicht als unwichtig zu erachten. Die jüngsten volkswirtschaftlichen Daten lassen darauf schließen, dass China zumindest die ersten Schritte einer Erholung probt. Der chinesische Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe kletterte schon mal von zuvor 47,0 Punkten im Dezember auf 50,1 Punkte im Januar und überschritt damit zumindest knapp die Expansionsschwelle. Noch deutlicher ist die Erholung indes im chinesischen Dienstleistungsgewerbe abzulesen. Der Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor im Monat Januar erholte sich recht deutlich auf einen Wert von 54,4 Punkten. Auch die Umfrage von Caixin und S&P Global zur Aktivität im Dienstleistungssektor sprang von 48,0 Punkten im Dezember auf 52,9 Punkte im Januar recht ordentlich an. Es tut sich demnach einiges im Reich der Mitte und vor allem nach der breiten Widereröffnung der Wirtschaft, die ja zuvor unter sehr vielen Restriktionen durch die Null-Corona-Politik Pekings litt.
Die so wichtige Marktstellung Chinas entscheidet über die weitere Entwicklung an den Rohölmärkten. Dieser Ansicht ist man auch bei der internationalen Energieagentur (IEA – International Energy Agency). IEA-Direktor Birol zufolge soll einer IEA-Berechnung nach für die Hälfte des Rohölnachfragewachstums im Jahr 2023 China verantwortlich zeichnen. Die höhere Nachfrage könnte Birol nach auch zu einem Überdenken der zuletzt vorgenommenen OPEC-Kürzungen führen. Die OPEC und OPEC+ hatten sich bis zum Ende des Jahres 2023 dazu durchgerungen, die Rohölförderung um 2 Millionen Fass pro Tag zu drosseln.
Brent Crude Oil Future April 2023 – der Blick in den Chart
Die hier vorliegende Analyse erfolgt am Tageschartbild anhand des „BrentApril23 CFD“, der sich auf den an der Terminbörse ICE (Intercontinental Exchange) gehandelten „Brent Crude Oil Future April 2023“ (Symbol: B) bezieht. Der an der ICE gehandelte Kontrakt bündelt 1.000 Fass (barrel) Rohöl und wird in US-Dollar und US-Cent pro Fass quotiert.
Um die nächsten Ziele für die Bullen und Bären näher definieren zu können, wäre auf eine Fibonacci-Analyse abzustellen. Mittels der webbasierten Handelsplattform „ActivTrader“ werden die relevanten Fibonacci-Retracements und Fibonacci-Projektionen erzeugt – diese könnten dann dazu dienen, um zur Ermittlung der Ziele zur Ober- und Unterseite herangezogen zu werden.
Ausgehend vom letzten Zwischentief des 09. Dezember 2022 von 75,09 US-Dollar bis zum Zwischenhoch des 23. Januar 2023 von 88,98 US-Dollar, wären die nächsten Widerstände bei den Marken von 82,04 US-Dollar (0.50%), 83,67 US-Dollar (0.382%), 85,70 US-Dollar (0.236%) und 88,98 US-Dollar (0.00%) zu ermitteln. Ferner wäre noch auf ein letztes Zwischenhoch vom 07. November 2022 von 99,55 US-Dollar abzustellen. Die Unterstützungen wären bei den Marken von 78,37 US-Dollar (0.764%) und 75,09 US-Dollar (1.00%), sowie bei den Projektionen zur Unterseite von 71,81 US-Dollar (1.236%), 69,78 US-Dollar (1.382%) und 66,51 US-Dollar (1.618%) in Betracht zu ziehen.
Dem Chartbild wurden zudem die beiden EMAs (100er-EMA in blauer Farbe und 200er-EMA in roter Farbe) hinzugefügt. Die beiden hier dem Chartbild hinzugefügten Rechtecke sollen lediglich mögliche Kurszielbereiche der Bullen (in grüner Farbe unterlegtes Rechteck) und Bären (in roter Farbe unterlegtes Rechteck) visualisieren helfen. Zur Oberseite wäre ein Zielbereich beim 0.00prozentigen Fibonacci-Retracement von 88,98 US-Dollar zu suchen (wird von beiden EMAs umrahmt). Zur Unterseite wäre ein Test des alten Zwischentiefs von 75,09 US-Dollar möglich. Der Oszillator Relative-Strength-Index (RSI) weist derzeit mit rund 40,24 Punkten eine neutrale Lage auf.

Quelle: ActivTrader
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