Heute werden beide Zentralbanken, die Bank of England (BoE) um 13:00 Uhr und auch die EZB um 14:15 Uhr ihren Leitzinsentscheid bekanntgeben. Die EZB dürfte nicht an der Zinsschraube drehen und eigentlich dürfte man dies auch von der BoE erwarten. Betrachten wir uns zuvor einmal die jüngsten volkswirtschaftlichen Veröffentlichungen der aktuellen Handelswoche für Großbritannien.
Großbritanniens Arbeitsmarktdaten wurden bereits am Dienstag, den 12. Dezember 2023 veröffentlicht. Die Durchschnittsverdienste fielen im Vergleich zu den Markterwartungen leicht schwächer aus. Die Arbeitsloserate blieb im Berichtsmonat Oktober bei 4,2 Prozent unverändert. Am Mittwoch folgten dann weitere volkswirtschaftliche Daten. Das BIP Großbritanniens im Monat Oktober sank im Vergleich zum Vormonat um 0,3 Prozent und damit stärker als mit einem Minus von 0,1 Prozent prognostiziert. Das Handelsbilanzdefizit fiel im Oktober mit 17,032 Milliarden britischen Pfund höher aus als mit 14,1 Milliarden erwartet. Die Industrieproduktion im Oktober war Auf Monatssicht mit einem Minus von 0,8 Prozent im Vergleich zu dem Erwartungen von nur einem Minus von 0,1 Prozent und auf Jahressicht mit einem Minus von 0,4 Prozent im Vergleich zu einem Erwarteten Plus von 1,1 Prozent deutlich enttäuschend (die Werte für die Eurozone fielen im Oktober mit einem Minus auf Jahressicht von 6,6 Prozent indes noch düsterer aus).
Die heutigen Zinsentscheide der BoE und der EZB stehen im Schatten der Fed, die gestern ihre Zinspause nicht nur wiederholt hat, nicht nur den Zinsgipfel zementiert hat, sondern auch kräftig mit Aussagen zu Zinssenkungen vorgeprescht ist. Gemäß den Projektionsdaten der Fed wird in 2024 ein durchschnittlicher Leitzins von 4,6 Prozent erwartet. Die Fed dürfte in 2024 drei Zinssenkungen vornehmen. Die Bedingungen in Sachen BIP-Entwicklung, Arbeitsmarkt, Inflation sind in den USA definitiv anders, doch bleibt es fraglich, ob die Fed die BoE und die EZB nicht ein wenig in Zugzwang bringt. Beispiel EZB: Seit mehreren Wochen werden am Terminmarkt Zinssenkungen der EZB in 2024 eingepreist, drei Zinssenkungen wären prognosetechnisch möglich.
EUR/GBP – der Blick in den Chart
Die hier vorliegende Analyse erfolgt im Tageschartbild. Um die Ziele für die Bullen und Bären näher definieren zu können, wäre auf eine Fibonacci-Analyse abzustellen. Diese Fibonacci-Analyse könnte dann mittels der durch die webbasierte Handelsplattform „ActivTrader“ erzeugten Fibonacci-Retracements und Fibonacci-Projektionen genutzt werden, um die nächsten Ziele zur Ober- und Unterseite etwaig ableiten zu können.
Ausgehend vom Kursverlauf vom letzten Zwischenhoch des 03. Februar 2023 von 0,89783 bis zum Verlaufstief des 23. August 2023 von 0,84915, wären die nächsten Widerstände bei den Marken von 0,86775 (0.382%), 0,87349 (0.50%), 0,87923 (0.618%), 0,88634 (0.764%) und 0,89783 (1.00%) abzuleiten. Die Unterstützungen kämen bei den Marken von 0,86064 (0.236%) und 0,84915 (0.00%) in Betracht. Die drei EMAs (EMA50 in lila Farbe, EMA100 in blauer Farbe und EMA200 in roter Farbe) wurden dem Chartbild hinzugefügt.
Zur Oberseite wäre ein Zielbereich mit dem 0.618prozentigen Fibonacci-Retracements von 0,87923 denkbar. Zur Unterseite wäre im Bereich des 0.00prozentigen Fibonacci-Retracement von 0,84915 (also das letzte Zwischentief) ein möglicher Zielbereich zu sehen. Die beiden hier im Chartbild eingezeichneten Rechtecke (grün unterlegt für die Bullen und rot unterlegt für die Bären) sollen die Kurszielbereiche lediglich visualisieren helfen. Der Oszillator „Relative Strength Index“ (RSI) wies zum Zeitpunkt dieser Analyse mit 49,37 Punkten noch eine neutrale Marktverfassung auf.
Quelle: ActivTrader
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